Der Job Figurenkeramformer ist sehr selten und traditionsreich
Dein Job ist wird nur von wenigen Menschen ausgeübt und hat eine lange Tradition. Das macht dich somit zu einem besonderen Handwerker. In diesem Beruf kannst du deine künstlerische Ader richtig ausleben. Du zeichnest und skizzierst deine Ideen oder die Vorstellungen deiner Kunden zunächst auf Papier. Das können Figuren, wie etwa eine Tänzerin sein, oder Früchte, z.B. Trauben, Pflanzen oder Tiere. Dann entwickelst du eine Gipsform, in die du eine spezielle Masse gießt, zum Beispiel Porzellan- oder Keramikmasse. Nach dem Trocknen löst du die Figurenteile vorsichtig aus den Formen und setzt sie mit den Händen zusammen. Unebenheiten bzw. Formnähte glättest du mit Pinseln oder Messern und bringst mit feinen Werkzeugen, wie Garnierhölzern, Gesichter oder hauchzarte Details an. Diesen Vorgang nennt man Garnieren. Damit die Figuren nicht umfallen, stabilisierst du sie mit Stützen oder Platten. Wenn dein Werk fertig ist, kommt es in den Keramikbrennofen. Arbeiten wirst du in Porzellanmanufakturen, Keramikwerkstätten und feinkeramischen Industriebetrieben. Die Arbeitszeiten Figurenkeramformer sind normalerweise werktags.

In der Ausbildung Figurenkeramformer lernst du künstlerisches Zeichnen
Deine Lehre dauert drei Jahre und mit dem Hauptschulabschluss kannst du dich bewerben. Im ersten Jahr der Ausbildung lernst du Figuren aus der Natur, Tiere und Pflanzen naturgetreu nachzuzeichnen. Auch ein wenig Kunstgeschichte gehört zu deinen Unterrichtsfächern, denn du könntest etwa einen Auftrag bekommen, Figurensammlerstücke aus der Stilrichtung des Rokoko herzustellen. In der Possierstube werden dir die einzelnen handwerklichen Schritte beigebracht. Du erfährst, wie du Gipsformen herstellst, die Figurenteile gießt bzw. zusammenfügst und Konturen nacharbeitest. Weiterhin wird dir gezeigt, wie du kleine Garnierteile mit deinen Fingern formst und die Figuren freihändig gestaltest. Einen Ausbildungsplatz Figurenkeramformer findest du zum Beispiel in Meißen (Sachsen), in Nymphenburg (Bayern) oder in Selb (Oberfranken). Wenn du dich danach weiterbilden möchtest, hast du die Möglichkeit eine Fortbildung zum Industriemeister oder zum Techniker Fachrichtung Keramiktechnik, zum Produktdesigner oder zum Werkstoff- und Prüftechniker zu absolvieren. Natürlich kannst du später auch ein eigenes Atelier eröffnen, denn es gibt nur wenige Unternehmen, die sich dieser Handwerkskunst widmen.