Blockchain als Zukunftschance: Welche Jobs entstehen rund um die Technologie?

Bekannt geworden ist die Blockchain vor allem durch den Handel mit den Kryptowährungen. Dank dieser Technologie ist sichergestellt, dass beispielsweise der Bitcoin direkt und vor allem sicher vom Absender zum Empfänger gelangt. Wer sich die Frage stellt, „Welche Kryptowährung sollte man kaufen“, der kommt auch am Thema „Blockchain“ nicht vorbei.

Als dezentrales Netzwerk bietet die Blockchain Lösungen, die von den herkömmlichen zentralen Systemen in dieser Form nicht erreicht werden können. Das Besondere ist hier, dass weder Regierungen noch Institutionen in irgendeiner Art und Weise auf den Handel Einfluss nehmen können. Das bedeutet, hier ist es weder möglich, dass Zahlungen gestoppt noch umgeleitet werden.

Wo kann die Blockchain eingesetzt werden?

Die Anwendungsbereiche sind beispielsweise in der öffentlichen Verwaltung recht breit gestreut. So wird es vermutlich in einigen Jahren möglich sein, dass die gesamte Zukunft der folgenden Generationen von der Schule bis zur Uni in der Blockchain verwaltet wird. Damit einher gehen dann eine ganze von Vorteilen, denn sofern alle Datenschutzbelange gewahrt sind, würden durch die Blockchain fast alle Behördengänge komplett entfallen.

Schon jetzt gibt es die erste Blockchain-basierte Universität, die Woolf University. Die Vorstellung hier ist eine „grenzenlose akademische Gemeinschaft“, die den gleichen Stellenwert gewinnen möchte, wie das zum Beispiel bei Airbnb (Übernachtungen) oder Uber (Nahverkehr) der Fall ist.

Bei der Universität geht es darum, dass das Fachwissen renommierter Wissenschaftler mittels Plattformen und über eine App angeboten wird. Bedarfsorientiert können die Studierenden dann die benötigten Kurse buchen. Der Unterricht könnte dann über Skype oder Ähnliches stattfinden. Schon jetzt wird mit Blockchain-basierten Systemen in der der Hauptstadt Zyperns an der University of Nicosia experimentiert. Das Hauptaugenmerk ist hier die Speicherung akademischer Zertifikate auf der Blockchain.

An der Frankfurter School of Finance & Management ist man schon jetzt einen Schritt weiter, da hier bereits Blockchain-basierte Zertifikate für einen Studiengang erteilt werden.

Dank der Blockchain ist es möglich, fälschungssichere Zeugnisse und Bescheinigungen digital auszustellen. Damit ist gleichermaßen die dauerhafte Verwaltung der Dokumente betroffen. Daraus resultiert, dass in der Zukunft weder Wartezeiten anfallen, wenn man ein Dokument benötigt, noch muss man teure Gebühren für die Beglaubigung dieser Dokumente zahlen. Damit einher geht, dass künftige einige wichtige Jobs in den Altersruhestand gehen und gleichzeitig neue Jobs im Bereich rund um die Blockchain Technologie entstehen werden.

Plattformen werden entstehen für diese Blockchain-basierten Systeme

Schon jetzt wird erforscht, wie solche Blockchain-basierten Systeme für Bildungsnachweise und Zertifikate funktionieren können. Von namhaften Instituten wie dem Fraunhofer Institute FIT, AISEC und der Fraunhofer Academy wurde bereits ein Prototyp der „Blockchain for Education platform“ entwickelt. Das Ziel ist die Schaffung eines sicheren Systems, das mit Hilfe der Blockchain Zertifikate ausstellt, verwaltet, überprüft und teilt.

Für die Entwicklung solcher Systeme und für die spätere Verwaltung der Plattformen entstehen entsprechend neue Jobs. Diese Neuentwicklung bringt erhebliche Vorteile mit sich, denn künftig wird es dann keinen Arbeits- und Kostenaufwand für die Überprüfung der Gültigkeit von Zertifikaten geben. Gleichzeitig ist die Echtheit der Dokumente absolut garantiert.

Die Blockchain Technologie verändert die Berufswelt

Gerade das Internet of Things zeigt ein sehr großes Interesse bezüglich der Blockchain Technologie, denn sie macht es letztlich möglich, dass viele verschiedene Anwendungen als gleichwertige Partner in einem Netzwerk zusammenarbeiten können. Damit sind gleichwertige Partner nicht mehr auf die Vernetzung von zentralen Servern angewiesen.

Im Finanzsektor wird bereits aktuell mit der Blockchain-Technologie gearbeitet. Im Fokus stehen hier die Payment Provider. Sie sollen zur Absicherung von Transaktionen auf die Blockchain zurückgreifen können. Das betrifft auch in gewisser Form die Smart Contracts. Hier sollen schlaue Verträge eingesetzt werden. Damit würde die zentrale Verwaltung von Organisationen künftig von automatischen Prozessen geregelt werden.

Jobs verändern sich auch in der Musikindustrie

Da die Blockchain Technologie viele Prozesse automatisieren kann, zeigt vor allem die gesamte Musikbranche großes Interesse. Die Musikproduktion setzt sich aus einem gigantischen Apparat aus Vertrieb, Rechteverwaltung und vor allem den riesigen Labels zusammen. Überall geht es immer darum, Gelder zu verteilen. Diese komplexen Prozesse lassen sich mit der Blockchain einfach ersetzen. Derzeit arbeitet man intensiv daran, die Blockchain bezüglich der der Rechte und Lizenzen einzusetzen.

Viele Geschäftsmodelle werden überholt

Zukünftig kann die Blockchain Technologie dazu führen, dass viele alte Geschäftsmodelle entweder stark herausgefordert werden oder einfach überholt sind. Banken könnten künftig überflüssig werden, da eine dritte Instanz nicht mehr erforderlich ist. Zudem wären sämtlichen Verfahren deutlich schneller und auch günstiger. Viele Unternehmen aus den Bereichen des Bankensektor, der Versicherungswirtschaft und auch aus dem Energiesektor experimentieren derzeit mit dieser Technologie. Ziel sind Effizienzvorteile und Kostenersparnisse.

Da es sich bei der Blockchain um eine verteilte Datenbank handelt, ist hier nichts an einem Punkt in einem Rechenzentrum gespeichert. Hier befindet sich die komplette Version der Datenbank auf der Datenbank eines jeden Nutzers. Die Verteilung der Daten ebenso wie viele weitere kryptografische Verfahren stellen sicher, dass die Daten nicht manipuliert werden können. Hier hat jeder Teilnehmende eine vollständige Kopie aller Daten, daher würde eine einseitige Manipulation sofort auffallen. Bei einen solchen Versuch würde sich plötzlich ein Datensatz von allen anderen unterscheiden. Das würde unmittelbar auffallen. Aus diesem Grund sind die Daten fälschungssicher.

Das könnte sich bei den Banken ändern

Hier gibt es einen Testlauf, ob man mit Hilfe der Blockchain auf Clearing-Häuser in der Zukunft verzichten kann. Diese Institutionen wickeln den Handel zwischen Banken ab und sorgen für die sichere und korrekte Übertragung von Geldsummen oder Wertpapieren. Diese Aufgaben könnte künftig die Blockchain autonom abwickeln.

Reedereien setzen die Blockchain bereits ein

Gemeinsam mit IBM wird die Blockchain von der Reederei Maersk in der Logistik eingesetzt. Ziel ist es, den papierlosen Containertransport zu realisieren. Anstelle von Frachtpapieren sollen jetzt die Auftragsdaten, Routen und die Zustandsdaten wie Temperatur oder Position auf der Blockchain gespeichert werden. So kann jeder Akteur immer auf alle wichtigen Daten zugreifen.

Zertifizierungen leicht gemacht

Wenn es darum geht, dass man im Ausland einen Abschluss gemacht hat und man diesen in Deutschland anerkennen lassen möchte, dann ist das nicht immer unproblematisch, da dieses Dokument in Deutschland zertifiziert und beglaubigt werden muss. Oftmals belaufen sich die Kosten hierfür auf mehr als 100 Euro. Diese Aufgabe soll künftig durch die Blockchain übernommen werden.

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